Backup-Medien: Aufbewahrung und Wiederverwendung
CoolZipBackup läßt Ihnen die freie Wahl, wo Sie ihre Backups speichern, ob auf einer 2. Festplatte, einer externen Festplatte oder einem MO-Laufwerk, auf CD oder DVD gebrannt oder auf einem Fileserver (am Netzwerk angeschlossener Computer).Im Prinzip gilt: Je mehr Backups Sie haben und je weiter weg (räumlich gesehen) sich das Backup von den ursprünglichen Daten befindet, je sicherer ist es dort. Daraus folgt:
1. Machen Sie so viele Backups wie möglich, wenn es nichts extra kostet.
- Sie sollten Ihre Backups immer zuerst in Verzeichnisse auf einer (zweiten) Festplatte machen. Da die Festplatte der schnellste Datenträger ist, ist es auch die schnellste Art. Kopieren Sie erst dann das Backup aus diesem Verzeichnis auf einen externen Datenträger (CD/DVD/MO/Band) und löschen Sie das Verzeichnis auf der Festplatte nicht oder erst, wenn kein Platz mehr auf der Platte frei ist. Wenn Sie die "automatisch Löschen bei voller Festplatte"-Option von CoolZipBackup benutzen, brauchen Sie sich diesbezüglich um nichts zu kümmern.
- Wenn Sie auf einmalig beschreibbare Medien brennen, wie DVD+/-R oder CDR, sammeln Sie die alten Backups, anstatt sie gleich wegzuwerfen. Jedes Backup mehr ist ein Stückchen Sicherheit mehr. Sie können die Backups auch an unterschiedlichen Orten aufbewahren, um weitere Sicherheit zu erlangen. Aktivieren Sie die Verschlüsselungsfunktion in CoolZipBackup, können Sie die Backups so auch außer Haus geben. Ohne das Entschlüsselungs-Passwort kann niemand etwas mit den Backups anfangen.
- Wenn Sie auf einmal beschreibbare, mehr-Session-fähige Datenträger wie CDR oder DVDR brennen, sollten Sie die Medien eventuell abschließen (finalisieren), wenn der freie Speicher nach dem Brennen gering wäre oder Sie nicht vorhaben, nochmal auf das Medium zu schreiben. Finalisierte Medien können auch von normalen CD/DVD-ROM-Laufwerken gelesen werden und nicht nur von Rekordern (Brennern).
Am sinnvollsten wird eine Kombination von Backups auf unterschiedliche Medien sein, wie z. B.
für Privatanwender
- tägliches Backup auf eine zweite oder externe Festplatte
- monatliches Backup auf CD/DVD
- außerordentliches Backup auf CD/DVD nach besonders arbeitsintensiven Phasen
- tägliches Backup auf eine zweite oder externe Festplatte
- wöchentliches Backup der Änderungen auf MO/Band/CDRW
- monatliches Backup mit Lagerung im Tresor
- tägliches Backup durch die Mitarbeiter auf den Fileserver
- tägliche Kopie der Backups durch den Administrator vom Fileserver auf Band
- wöchentliche oder monatliche Kopie und Archivierung der Bänder im Tresorraum
Wenn Sie mehrfach beschreibbare Medien benutzen, wie CD-RW, DVD-RW, MO, austauschbare Platte oder Band; dann überschreiben Sie sie bitte nicht sofort, sondern schreiben Sie abwechselnd auf mehrere Medien.
- Denken Sie daran, dass das Beschreiben des Backup-Mediums selbst schon eine Gefahr darstellt. Wenn das Band beim 3. Backup auf das gleichen Band reißt, sind auch die beiden vorhergehenden hinüber. Das gleiche gilt, wenn ein MO oder CDRW unbrauchbar wird oder ein Fehler beim Importieren/Reorganisieren der Sessions auf einer CDR/DVDR geschieht. Und wird ein Memory-Stick defekt, sind alle darauf befindlichen Daten weg.
- Je mehr Backups Sie haben, je größer ist der zurückreichende Zeitraum, für den Sie Wiederherstellungspunkte besitzen. Nicht immer ist ein Totalausfall Grund für eine Rücksicherung. Eventuell brauchen Sie auch nur eine Datei in der Version vom "letzten Dienstag".
- Normalerweise kann man davon ausgehen, dass Backups mit redundanten Daten, je älter sie sind, unwichtiger werden. Redundant heisst in diesem Fall, die gesicherten Daten im alten Backup sind in aktualisierten Fassung in einem neuen Backup bereits vorhanden. Ältere Backups werden also nicht in dem Umfang gebraucht wie neue Backups. Dort reichen Backups in größeren Zeitabständen.
- Aktivieren Sie, soweit vorhanden, die Hardware-Verify-Funktion an Ihrem SCSI-Gerät, z. B. MO. Verzichten Sie nicht auf diese Sicherheit nur zugunsten eine etwas höhereren Geschwindigkeit
- Aktivieren Sie in Ihrem Brenn-Programm beim Brennen auf CDR/DVDR immer die "Prüfen nach dem Schreiben"-Option. CDRs und DVDRs besitzen empfindliche Reflexionsschichten, die durch kleinsten Abweichungen im Produktionsablauf fehlerhafte Stellen auf dem Datenträger enthalten können und nach dem Schreiben später nicht wieder lesbar sind.
- Brennen Sie nicht mit dem höchsten Tempo, sondern mit dem, dass die höchste Datensicherheit bietet. Experimentieren Sie mit der Brenngeschwindigkeit, um die sicherste für Ihre Brenner/Medium-Kombination herauszufinden. Probieren Sie die gebrannten Rohlinge in anderen und älteren CD- und DVD-Laufwerken oder benutzen Sie Programme wie
Nero CD-DVD Speed (Freeware), um die sicherste Brenngeschwindigkeit herauszufinden. Bleiben Sie dann bei exakt diesem Medium für Ihren Brenner.
- Sparen Sie nicht am Rohling / Medium. Benutzen Sie nur etablierte Markenware. Bleiben Sie bei einer Marke, wenn Sie die passende gefunden haben. Es sei denn, die Qualität ändert sich zum Schlechten oder ist schwankend.
- Fehler auf den Medien können auch erst nachträglich, nach einiger Zeit auftreten: wenn äußere Einflüsse (wie Feuchtigkeit, UV-Licht, Wärme, (Elektro-) Magnetismus) die Datenträgerschicht genügend verändert haben. Überprüfen Sie darum Backups, die Sie noch benötigen, in regelmäßigen Abständen, ob Sie noch lesbar sind und kopieren Sie sie sofort auf neue Medien um, sollten sich die geringsten Anzeichen für eine Verschlechterung abzeichnen.
Ein paar Beispiele dazu:
- Ein Backup auf einer anderen Partition, aber der gleichen Festplatte ist nutzlos bei einem Ausfall dieser Festplatte.
- Ein Backup auf einer anderen - auch extern per USB angeschlossenen - Festplatte ist nutzlos bei einem zerstörerischen Blitzeinschlag.
- Ein Backup auf DVD, gelagert in der Schreibtischschublade des PC ist nutzlos bei einem Brand / Diebstahl / Sabotage.
- auf MO gespeichert im feuerfesten Tresor außerhalb der Computerräume
- auf MO/CD/DVD im Bankschließfach gelagert
- auf einem, besser mehreren, entfernten FTP-Servern hinterlegt (nur bei kleinen Backupgrößen praktikabel)
Entwickeln Sie mit diesem Wissen eine Backupmedien-Wechselstrategie
Ziel ist es, dass Sie bestimmte Backups "zur Seite legen", um einen zusätzlichen "Zeitpunkt" zur Rücksicherung zu gewinnen. Dadurch können Sie auch noch auf ältere Daten zurückgreifen. Je älter die Backups, je weniger legen Sie davon zurück. So können Sie auch noch auf einen alten Datenbestand zurückgreifen, wenn auch nicht in der ursprünglichen täglichen Vielfalt, sondern vielleicht nur noch in monatlichen Abständen.
Überlegen Sie sich zu allererst eine Wechselstrategie. Beschriften Sie dann die Medien danach eindeutig, damit Sie später nicht durcheinander geraten. Disziplin ist wichtig, um den Überblick zu behalten und Verwechselungen zu vermeiden.
- Eine Strategie für 11 MOs oder Bänder könnte sein: tägliches Backups mit wöchentlichen Auslagerungen am Freitag
- Beschriften Sie die Medien wie folgt:
- Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag
- 1. Freitag im Monat, 2. Freitag im Monat, 3. Freitag im Monat, 4. Freitag im Monat, 5. Freitag im Monat
- Ein Ersatzmedium bei plötzlichem Defekt bleibt unbeschriftet
- Machen Sie die Backups wie folgt:
- täglich nach Feierabend ein diff. Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- wöchentlich am Freitag nach Feierabend ein volles Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- montags bis freitags kopieren Sie den Inhalt auf das entsprechende Medium
- jeden Freitag machen Sie eine zusätzlichen Kopie auf die Medien 1. Freitag bis 5. Freitag, welche Sie außer Haus aufbewahren.
- Sollte ein Medium kaputt gehen, beschriften und benutzen Sie das Ersatzmedium stattdessen.
- Sie können damit wiederherstellen:
- alle täglichen Datenversionen der Arbeitstage der letzten Woche (5 Arbeitstage)
- Sollte auch die komplette Firma abgebrannt sein, noch die Daten der letzten 4 Wochen in der Wochenend-Version
- Sie haben äusserst schnellen Zugriff auf die Backups, die noch auf der Festplatte gespeichert sind, vorausgesetzt, diese wurden nicht vernichtet
- Als Extrem-Beispiel: Für eine Strategie über 10 Jahre bräuchten Sie 33 MOs. MOs (magneto-optische Medien) haben eine Datenerhaltungszeit von mindestens 10 Jahren (laut Hersteller). Trotzdem sollten Sie sie regelmäßig prüfen, ob sie noch lesbar sind. Bei den kleinsten Anzeichen einer steigenden Fehlerrate müssen Sie die Daten umgehend auf ein neues Medium kopieren. Für Bänder, CDRs und DVDs gilt dies insbesondere, da diese meist kürzere Datenerhaltungszeiten haben.
- Beschriften Sie die Medien wie folgt:
- 5 Medien mit Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag, Freitag
- 5 Medien mit 1. Freitag im Monat, 2. Freitag im Monat, 3. Freitag im Monat, 4. Freitag im Monat, 5. Freitag im Monat
- 12 Medien mit Januar, Februar, März, April, ... Dezember
- 10 Medien mit Jahr 0, Jahr 1, Jahr 2, Jahr 3 ... Jahr 9
- Ein Ersatzmedium bei plötzlichem Defekt bleibt unbeschriftet
- Machen Sie die Backups wie folgt:
- täglich nach Feierabend ein diff. Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- wöchentlich am Freitag nach Feierabend ein volles Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- montags bis freitags kopieren Sie den Inhalt auf das entsprechende Medium
- jeden Freitag machen Sie eine zusätzlichen Kopie auf die Medien 1. Freitag bis 5. Freitag, welche Sie außerhalb der Firma bei sich zu Hause aufbewahren.
- jeden letzen Freitag im Monat machen Sie eine zusätzlichen Kopie auf die Medien Januar bis Dezember, welche Sie im Bank-Safe aufbewahren.
- am Freitag nach dem Anfang eines neuen (Geschäfts-) Jahres, sobald Sie die Daten für das vergangene Jahr konsulidiert haben (z. B. Ihre Bilanz erstellt und Buchhaltung abgeschlossen), machen Sie eine zusätzlichen Kopie auf das entsprechende Jahres-Medium 0 bis 9 (2006-2015), welches Sie im Atomschutzbunker aufbewahren ;-).
- Sollte ein Medium kaputt gehen, beschriften und benutzen Sie das Ersatzmedium stattdessen.
- Sie können damit wiederherstellen:
- Bei Totalausfall des PCs alle täglichen Datenversionen der Arbeitstage der letzten Woche (5 Arbeitstage)
- Sollte auch die komplette Firma abgebrannt sein, noch die Daten der letzten 4 Wochen in der Wochenend-Version von den Medien bei Ihnen zu Hause
- Sollte zusätzlich bei Ihnen zu Hause eingebrochen worden sein und Ihre MOs dort gestohlen, noch die Daten der letzten 12 Monate in der Monatsend-Version von den Medien aus dem Bank-Safe
- Sollte eine nukleare Explosion Ihre Stadt samt Firma und Bank ausgelöscht haben, wenigstens noch die Daten in den Jahresend-Versionen der letzten 10 Jahre von den Medien aus dem Atomschutzbunker. Obwohl wir glauben, dass Sie dann erst einmal andere Probleme haben ;-)
- Sie haben äußerst schnellen Zugriff auf die Backups, die noch auf der Festplatte gespeichert sind, vorausgesetzt, diese wurden nicht vernichtet
- Und als Minimal-Beispiel eine Strategie für 5 DVD-R bei einer Voll-Backup-Größe von 500 Megabytes
- Beschriften Sie die 5 DVD-R mit "Backup"
- stellen Sie die DVD-R hintereinander in Jewel-Cases in ein CD-Regal oder Kasten, am besten vor Staub und Sonne geschützt
- Machen Sie die Backups wie folgt:
- täglich nach Feierabend ein diff. Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- wöchentlich am Freitag nach Feierabend ein volles Backup in ein neues Verzeichnis auf der Festplatte
- jeden Freitag nehmen Sie die vorderste DVD-R aus dem Kasten und überprüfen, ob das Backup-Verzeichnis von der Festplatte noch auf die DVD-R passen würde. Ist das der Fall, erstellen Sie auf der DVD-R eine neue Session und kopieren das Backup-Verzeichnis von der Festplatte auf der DVD-R unter Beibehaltung des ursprünglichen Namens, der Aufschluss über das Backup-Datum gibt. Anders gesagt: Einfach das Verzeichnis ins Brennprogramm hinüberziehen und dort wählen: "Sessions importieren" (ab dem 2. mal) und "DVD nicht abschliessen / weitere Sessions ermöglichen". Auf der Cover-Einlage notieren Sie das Datum des Backups. Legen Sie dann die DVD ganz hinten in den Kasten. Reicht der Platz auf der DVD-R nicht mehr, schreiben Sie "voll" auf die Cover-Einlage, legen Sie an einer sicheren Platz - das ist ihr Langzeit-Backup, und nehmen eine neue DVD-R stattdessen.
- Sollte ein Schreibfehler beim brennen auftreten, nehmen Sie eine neue DVD-R stattdesssen. Schreiben Sie auf die DVD-R "teilweise defekt" bzw. "nicht mehr lesbar", je nachdem, ob noch sie noch teilweise lesbar ist. Werfen Sie sie nicht gleich weg - evtl. stellt sich im Nachhinein heraus, das sich der Aufwand lohnen würde, zu versuchen, die Daten in den anderen Sessions wiederherzustellen (z. B. durch spezielle Tools oder in anderen Laufwerken). Durch das Durchwechseln haben Sie aber so wenigstens nur jedes 5. Backup verloren und Sie haben die 2 Wochen davor und danach noch. Viel schlimmer wäre es, Sie hätten immer auf die selbe DVD-R gebrannt.
- Sie können damit wiederherstellen:
- Sie haben äusserst schnellen Zugriff auf die Backups der letzten Tage, die noch auf der Festplatte gespeichert sind, vorausgesetzt, diese wurden nicht vernichtet
- Bei Totalausfall des PCs noch die Daten der letzten Wochen in der Wochenend-Version auf den derzeit in Gebrauch befindlichen DVD-R's.
- Sowie alle Versionen auf DVD-R's, die sich an einem sicheren Platz befinden und bis zu Ihrem ersten Backup zurückreichen.